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Verkürzter Konzernzwischenabschluss

Gewinn- und Verlustrechnung

 2. Quartal
20201
Mio.€
2. Quartal
20191
Mio.€
6 Monate
2020
Mio.€
6 Monate
2019
Mio.€
Umsatzerlöse546,9459,01.056,8894,7
Kosten der umgesetzten Leistungen–262,3–222,9–508,0–435,5
Bruttoergebnis284,6236,1548,8459,2
Vertriebskosten–108,3–93,3–211,0–182,6
Forschungs- und Entwicklungskosten–24,3–22,7–49,9–45,3
Allgemeine Verwaltungskosten–30,7–25,0–60,6–52,3
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen–21,9–8,1–39,1–12,4
Überschuss vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT)99,587,0188,3166,6
Finanzielle Erträge–0,31,812,34,5
Finanzielle Aufwendungen–20,4–4,4–32,6–14,4
Finanzergebnis–20,7–2,5–20,3–9,9
Ergebnis vor Steuern78,884,5168,0156,7
Ertragsteuern–26,3–22,8–50,4–42,3
Periodenergebnis52,561,7117,6114,4
Davon entfallen auf:    
     Aktionäre der Sartorius AG35,344,581,182,3
     Nicht beherrschende Anteile17,217,136,532,1
     
Ergebnis je Stammaktie (€) (unverwässert)0,520,651,181,20
Ergebnis je Vorzugsaktie (€) (unverwässert)0,520,651,191,21
     
Ergebnis je Stammaktie (€) (verwässert)0,520,651,181,20
Ergebnis je Vorzugsaktie (€) (verwässert)0,520,651,191,21

1 Die Zahlen des 2. Quartals waren nicht Bestandteil der prüferischen Durchsicht.

Gesamtergebnisrechnung

 2. Quartal
20201
Mio. €
2. Quartal
20191
Mio. €
6 Monate
2020
Mio. €
6 Monate
2019
Mio. €
Periodenergebnis52,561,7117,6114,4
Cashflow Hedges7,81,75,4–2,2
     davon effektiver Teil der Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes6,84,74,7–0,5
     davon umgegliedert in Gewinn oder Verlust1,0–3,00,8–1,7
Ertragsteuern auf die Absicherung künftiger Zahlungsströme–2,2–0,3–1,50,8
Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb–25,2–5,1–16,12,2
Ertragsteuern auf Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe7,11,44,7–0,6
Währungsumrechnungsdifferenzen–5,9–12,3–13,0–1,6
Posten, die möglicherweise in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden, nach Steuern–18,3–14,6–20,5–1,3
Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen0,5–6,80,5–6,8
Ertragsteuern auf Posten die nicht in die Gewinn– und Verlustrechnung umgegliedert werden–0,22–0,22
Posten, die nicht in die Gewinn– und Verlustrechnung umgegliedert werden, nach Steuern0,4–4,70,4–4,7
Sonstiges Ergebnis nach Steuern–17,9–19,4–20,1–6,1
Gesamtergebnis34,642,397,5108,3
Davon entfallen auf:    
     Aktionäre der Sartorius AG18,128,663,977,9
     Nicht beherrschende Anteile16,513,733,530,5

1 Die Zahlen des 2. Quartals waren nicht Bestandteil der prüferischen Durchsicht.

 

Bilanz

AKTIVA30. Juni 2020
Mio.€
31. Dezember 20191
Mio.€
Langfristige Vermögenswerte  
Geschäfts- oder Firmenwerte991,7695,8
Sonstige Immaterielle Vermögenswerte839,1431,6
Sachanlagen866,1832,9
Finanzielle Vermögenswerte30,130,0
Sonstige Vermögenswerte1,41,5
Aktive latente Steuern29,125,8
 2.757,52.017,5
Kurzfristige Vermögenswerte  
Vorräte503,8412,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen297,8302,7
Sonstige finanzielle Vermögenswerte30,721,6
Ertragsteueransprüche14,116,4
Sonstige Vermögenswerte55,843,1
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente190,754,4
 1.092,8851,0
Summe Aktiva3.850,42.868,5
PASSIVA30. Juni 2020
Mio.€
31. Dezember 20191
Mio.€
Eigenkapital  
Den Aktionären der Sartorius AG zustehendes Eigenkapital850,0810,4
     Gezeichnetes Kapital68,468,4
     Kapitalrücklage41,440,7
     Andere Rücklagen und Bilanzergebnis740,3701,3
Nicht beherrschende Anteile307,4282,8
 1.157,41.093,2
Langfristiges Fremdkapital  
Pensionsrückstellungen77,076,6
Sonstige Rückstellungen8,58,4
Finanzverbindlichkeiten1.609,8822,2
Leasingverbindlichkeiten60,758,8
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten55,756,1
Passive latente Steuern84,890,7
 1.896,41.112,8
Kurzfristiges Fremdkapital  
Rückstellungen23,015,4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen242,0225,2
Finanzverbindlichkeiten170,4168,9
Leasingverbindlichkeiten19,318,6
Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitnehmern86,468,1
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten104,351,7
Ertragsteuerverbindlichkeiten68,057,5
Sonstige Verbindlichkeiten83,157,2
 796,5662,6
Summe Passiva3.850,42.868,5

1 Die Zahlen der Vergleichsperiode wurden aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation von Biological Industries angepasst

Kapitalflussrechnung

 6 Monate
2020
Mio. €
6 Monate
2019
Mio. €
Ergebnis vor Steuern168,0156,7
Finanzergebnis20,39,9
Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen80,460,8
Veränderung der Rückstellungen7,3–0,8
Veränderung der Forderungen und sonstige Vermögenswerte–12,9–23,3
Veränderung der Vorräte–58,1–45,5
Veränderung der Verbindlichkeiten (ohne Finanzverbindlichkeiten)52,940,2
Ertragsteuern–44,2–33,9
Sonstige nicht zahlungswirksame Posten1,91,0
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit215,4165,1
Investitionsauszahlungen–89,6–114,7
Sonstige Zahlungen–3,8–1,3
Cashflow aus Investitionstätigkeit–93,3–116,0
Erwerb von Tochterunternehmen und anderen Geschäftsbetrieben, abzüglich erworbener Zahlungsmittel–756,10,0
Cashflow aus Investitionstätigkeit, Akquisitionen und Desinvestitionen–849,5–116,0
Einzahlungen für Zinsen4,70,8
Veränderung aus der Währungsumrechnung0,5– 0,8
Auszahlungen für Zinsen und sonstige Finanzierungsauszahlungen–12,2–12,2
Dividendenzahlungen an:  
     Aktionäre der Sartorius AG0,0– 42,1
     Nicht beherrschende Anteile–0,8–14,5
Veränderung der nicht beherrschenden Anteile–1,00,0
Tilgung von Finanzverbindlichkeiten–209,1–41,3
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten988,267,2
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit769,8–41,9
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente135,77,2
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode54,445,2
Änderungen Konsolidierungskreis0,02,2
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Endbestand190,753,8

 

Eigenkapitalveränderungsrechnung

in Mio.€Gezeichnetes
Kapital
Kapital-
rücklage
Hedging-
rücklage
Pensions-
rücklage
Gewinn-
rück-
lagen und
Bilanz-
gewinn
Unterschied
aus der
Währungs-
umrechnung
Aktio­nären
der Sartorius AG
zustehen­des
Eigen­kapital
Nicht
beherr-
schende
Anteile
Eigen-
kapital
Gesamt
Saldo zum 01.01.201968,440,23,3–19,2639,88,0740,6232,8973,4
Periodenergebnis0,00,00,00,082,30,082,332,1114,4
Cashflow Hedges0,00,0–1,70,00,00,0–1,7–0,5-2,2
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen0,00,00,0–5,80,00,0-5,8–0,9-6,8
Währungsumrechnungsdifferenzen0,00,00,00,00,0–1,0–1,0–0,7-1,6
Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb0,00,00,00,02,20,02,20,02,2
Steuereffekt0,00,00,51,9–0,60,01,80,52,3
Sonstiges Ergebnis nach
Steuern
0,00,0–1,2–3,91,6–1,0–4,5–1,6-6,1
Gesamtergebnis0,00,0–1,2–3,984,0–1,077,930,5108,3
Aktienbasierte Vergütung0,00,30,00,00,00,00,30,00,3
Dividenden0,00,00,00,0–42,10,0–42,1–14,5-56,5
Kaufpreisverbindlichkeit Israel0,00,00,00,00,00,00,00,00,0
Änderungen Konsolidierungskreis0,00,00,00,0–4,80,0–4,80,0–4,8
Sonstige Veränderungen der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter0,00,00,00,00,00,00,00,00,0
Sonstige
Eigenkapitalveränderungen
0,00,00,00,0–0,40,0–0,40,0–0,4
Saldo zum 30.06.201968,440,42,2–23,1676,57,1771,5248,81.020,3
          
Saldo zum 01.01.202068,440,71,4–26,0710,015,8810,4282,81.093,2
Periodenergebnis0,00,00,00,081,10,081,136,5117,6
Cashflow Hedges0,00,04,40,00,00,04,41,05,4
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen0,00,00,00,40,00,00,40,10,5
Währungsumrechnungsdifferenzen0,00,00,00,00,0–9,6–9,6–3,4–13,0
Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb0,00,00,00,0-15,60,0–15,6–0,5–16,1
Steuereffekt0,00,0-1,3–0,14,70,03,3–0,23,1
Sonstiges Ergebnis nach
Steuern
0,00,03,10,3–10,9–9,6–17,1-3,0-20,1
Gesamtergebnis0,00,03,10,370,1–9,663,933,597,5
Aktienbasierte Vergütung0,00,70,00,00,00,00,70,00,7
Dividenden0,00,00,00,0–24,30,0–24,3–8,9–33,1
Änderungen Konsolidierungskreis0,00,00,00,00,00,00,00,00,0
Sonstige Veränderungen der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter0,00,00,00,0–0,90,0–0,9–0,1–1,0
Sonstige Eigenkapitalveränderungen0,00,00,00,00,30,00,30,00,3
Saldo zum 30.06.202068,441,44,5-25,7755,36,2850,0307,41.157,4

Segmentberichterstattung

Die Segmentabgrenzung ergibt sich gem. IFRS 8 aus dem sog. Management-Approach, d. h. die Festlegung der Segmente erfolgt in Analogie zur internen Steuerungs- und Berichtsstruktur des Unternehmens. Dementsprechend sind die Sparten Bioprocess Solutions sowie Lab Products&Services als operative Segmente anzusehen.

Die für die Beurteilung der Segmenterfolge relevante Erfolgsgröße ist für den Sartorius Konzern das sog. underlying EBITDA. Das EBITDA entspricht dem Überschuss vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen. Beim "underlying" EBITDA handelt es sich um ein um Sondereffekte bereinigtes, operatives Ergebnis. Als Sondereffekte gelten in diesem Zusammenhang Aufwendungen und Erträge, die einen außerordentlichen oder Einmalcharakter haben, dementsprechend die nachhaltige Ertragskraft des Segments verzerren und auch aus Konzernsicht einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der berichtspflichtigen Segmente entsprechen im Übrigen den allgemeinen Konzernbilanzierungsrichtlinien.

 UmsatzerlöseUnderlying EBITDA
 6 Monate
2020
Mio. €
6 Monate
20191
Mio. €
6 Monate
2020
Mio. €
6 Monate
20191
Mio. €
Bioprocess Solutions809,3665,8247,2191,5
Lab Products & Services247,5228,946,446,2
Summe 1.056,8894,7293,5237,6
Überleitung zum Ergebnis vor Steuern    
Abschreibungen  –79,2–60,4
Sondereffekte  –26,1–10,6
Überschuss vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT)  188,3166,6
Finanzergebnis  –20,3–9,9
Ergebnis vor Steuern   168,0156,7

1 Die Angaben für die Vergleichsperiode wurden aufgrund der veränderten Zuordnung zweier kleiner Produktgruppen angepasst.

Aufgliederung der Umsatzerlöse

Geografische Informationen nach Segmenten

Die Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden gem. IFRS 15 sind nach den beiden Kategorien „Art der Produkte“ sowie „geographische Regionen“ aufgegliedert und in nachfolgender Tabelle dargestellt. Die Kategorisierung nach der „Art der Produkte“ entspricht den berichtspflichtigen Segmenten, da die Abgrenzung der berichteten Segmente insbesondere auf den unterschiedlichen vertriebenen Produkten basiert. Die regionale Zuordnung der Umsatzerlöse erfolgt nach dem Sitz des Kunden.

 6 Monate 20206 Monate 20191
in Mio. €     KonzernBioprocess
Solutions
Lab Products 
& Services
     KonzernBioprocess
Solutions
Lab Products 
& Services
Umsatz1.056,8809,3247,5894,7665,8228,9
     EMEA419,5310,9108,6362,0263,998,0
     Amerika373,1304,868,3308,2246,262,0
     Asien | Pazifik264,2193,770,5224,5155,768,8

1 Die Angaben für die Vergleichsperiode wurden aufgrund der veränderten Zuordnung zweier kleiner Produktgruppen angepasst.

Angaben zum verkürzten Zwischenabschluss

1. Allgemeine Informationen

Die Sartorius AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft deutschen Rechts und oberstes Mutterunternehmen des Sartorius Konzerns. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Göttingen (HRB 1970) eingetragen und hat ihren Sitz in Göttingen, Bundesrepublik Deutschland, Otto-Brenner-Str. 20.

Der Sartorius-Konzern ist ein Partner der biopharmazeutischen Forschung und Industrie. Die Sparte Lab Products & Services (LPS) konzentriert sich mit innovativen Laborinstrumenten und Verbrauchsmaterialien auf Forschungs- und Qualitätssicherungslabore in Pharma- und Biopharmaunternehmen und akademischen Forschungseinrichtungen. Die Sparte Bioprocess Solutions (BPS) trägt mit einem breiten Produktportfolio mit Fokus auf Einweg-Lösungen dazu bei, dass Biotech-Medikamente und Impfstoffe sicher und effizient hergestellt werden.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Konzernabschluss der Sartorius AG zum 31. Dezember 2019 wurde in Übereinstimmung mit den Rechnungslegungsstandards des IASB – den International Financial Reporting Standards (IFRS) – wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Im vorliegenden Zwischenabschluss, der nach den Anforderungen des IAS 34, Zwischenberichterstattung, aufgestellt ist, wurden – mit Ausnahme der im Geschäftsjahr erstmalig anzuwendenden geänderten Vorschriften – grundsätzlich dieselben Bilanzierungs-und Bewertungsmethoden angewandt, die auch dem vorangegangenen Konzernabschluss des Geschäftsjahres 2019 zu Grunde lagen.

Ferner wurden sämtliche zum 30. Juni 2020 anzuwendenden Interpretationen des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC) beachtet. Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind im Einzelnen im Anhang des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2019 erläutert. Die erstmalig angewendeten Standards bzw. die geänderten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden in Abschnitt 4 erläutert.

Eine Liste der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften befindet sich im Geschäftsbericht 2019. Im laufenden Geschäftsjahr wurden folgende Gesellschaften erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen:

  • BI Shanghai Co. Ltd., Shanghai, China
  • Biological Industries Hong Kong Ltd., Kowloon, Hong Kong
  • Biological Industries USA Inc., Cromwell, Connecticut, USA
  • Sartorius BioAnalytical Instruments, Inc., Dover, Delaware, USA
  • Sartorius ForteBio (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China
  • Sartorius Stedim Chromatography Systems Ltd., Royston, UK
  • Sartorius Stedim Chromatography Resins S.A.S., Cergy, Frankreich

Die Gesellschaften BI Shanghai Co. Ltd., Biological Industries Hong Kong Ltd. sowie Biological Industries USA Inc. sind im Zuge des Erwerbs der Mehrheitsbeteiligung an Biological Industries Israel Beit Haemek Ltd. im Dezember 2019 hinzugekommen und wurden im Zuge der Aktualisierung der Kaufpreisallokation ab dem 15. Dezember 2019 im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Sartorius BioAnalytical Instruments, Inc., Sartorius Stedim Chromatography Systems Ltd. sowie Sartorius Stedim Chromatography Resins S.A.S. wurden für die Aufnahme verschiedener Life Science Geschäfte von Danaher neu gegründet und verfügen seit dem 30. April 2020 über die erworbenen Vermögenswerte. Die Gesellschaft Sartorius ForteBio Shanghai (China) Co. Ltd. wurde im Zuge des vorstehend genannten Erwerbs im Wege eines Anteilserwerbs übernommen. Zum Erwerb von Biological Industries Israel Beit Haemek Ltd. sowie zur Akquisition verschiedener Life Science Geschäfte von Danaher siehe Abschnitt 5.

Im Hinblick auf die Berechnung des Steueraufwands wird auf den Zwischenabschluss die Regelung des IAS 34.30c) angewendet, d. h. die für das Gesamtjahr erwartete Steuerquote von 30 % findet grundsätzlich Anwendung. In dieser Quote sind Effekte aus der Berücksichtigung von Steuerrisiken enthalten.

3. Ermessensentscheidungen und Schätzungen

Bei der Erstellung des Zwischenabschlusses wendet die Konzernleitung Schätzungen und Annahmen an, die auf den Verhältnissen und Einschätzungen am Bilanzstichtag beruhen. Die tatsächlichen Ergebnisse können jedoch von diesen Schätzwerten abweichen. Die wesentlichen Schätzungen und Annahmen sind im Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 unverändert geblieben. Allerdings ist die allgemeine Unsicherheit, die den rechnungslegungsrelevanten Schätzungen und Annahmen inhärent ist, aufgrund der aktuellen COVID-19 Pandemie angestiegen. Im Hinblick auf eine Darstellung der Auswirkungen auf die Weltwirtschaft sowie die beiden Sparten des Konzerns wird auf den Konzernzwischenlagebericht verwiesen.

Im ersten Halbjahr erreichte der Konzern ein zweistelliges Wachstum des Umsatzes und Auftragseingangs. Die für den Konzern besonders wichtige Biopharma-Sparte ist weitestgehend unabhängig von wirtschaftlichen Schwankungen, eine Entwicklung, die auch für den Berichtszeitraum erwartet wird. Dies gilt in besonderem Maße für die Sparte BPS, welche als Lösungsanbieter für die biopharmazeutische Industrie kurzfristig sogar von einem Nachfrageanstieg aufgrund der erwarteten Impfstoffherstellung profitieren könnte. Für die Sparte LPS, die neben Biopharma-Kunden auch andere Segmente bedient, zeigt sich mit Blick auf die verschiedenen Produkte ein differenzierteres Bild. Der Konzern hat daher qualitative Beurteilungen hinsichtlich etwaiger Wertminderungsrisiken der Sparte LPS vorgenommen. Auf dieser Basis konnten zum 30. Juni 2020 keine Anzeichen für Wertminderung identifiziert werden.

4. Im laufenden Geschäftsjahr erstmals angewendete Rechnungslegungsvorschriften

Erstmalig in 2020 anzuwendende Standards

Der Konzern wendet die folgenden neuen Rechnungslegungsvorschriften erstmals in der Berichtsperiode an:

  • Änderungen an IFRS 3, Unternehmenszusammenschlüsse, Definition eines Geschäftsbetriebs
  • Änderungen an IAS 1, Darstellung des Abschlusses, und IAS 8, Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler, Definition von Wesentlichkeit
  • Änderungen an IFRS 9, Finanzinstrumente, IAS 39, Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung, und IFRS 7, Finanzinstrumente: Angaben, Reform der Referenzzinsätze
  • Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept in einigen IFRS-Standards

Die Anwendung der neuen Regelungen hatte keine Auswirkungen auf den Konzernzwischenabschluss.

5. Unternehmenserwerbe

Akquisition Biological Industries in 2019

Am 15. Dezember 2019 hat der Konzern etwas mehr als 50 % der Anteile am israelischen Zellkulturmedien-Entwickler und -Hersteller Biological Industries erworben. Im Zuge der Transaktion hat der Konzern aufgrund vertraglicher Vereinbarungen die Beherrschung über das Unternehmen erworben.

Biological Industries konzentriert sich auf Zellkulturmedien, insbesondere für die Zell- und Gentherapie, für die regenerative Medizin und andere neuartige Therapien. Das 1981 gegründete Unternehmen beschäftigt derzeit rund 130 Mitarbeiter, hauptsächlich an seinem Haupt-, Forschungs- und Entwicklungs- sowie Produktionsstandort in der Nähe von Haifa, Israel, sowie an Vertriebsstandorten in den USA, Europa und China.

Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und Schulden wurde in 2020 abgeschlossen. Die nicht-beherrschenden Anteile wurden mit ihrem Anteil am Nettovermögen angesetzt. Die vorläufigen und endgültigen Wertansätze stellen sich wie folgt dar:

 Vorläufige Kauf-
preisallokation
in Mio. €
Finale Kaufpreis-
allokation
in Mio. €
Sonstige Immaterielle Vermögenswerte0,028,5
Sachanlagen5,28,5
Vorräte5,05,9
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen5,15,5
Sonstige Vermögenswerte1,40,9
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente3,23,7
Latente Steuern – netto0,0–6,3
Finanzverbindlichkeiten–0,3–3,6
Sonstige Verbindlichkeiten–6,6–7,1
Erworbenes Nettovermögen12,936,0
Nicht beherrschende Anteile6,518,5
Kaufpreis40,642,4
Geschäfts- oder Firmenwerte34,224,9

Der Kaufpreis für die erworbenen Anteile beträgt etwa 42,4 Mio. € und wurde mit Ausnahme einer eingegangenen Verbindlichkeit in Höhe von rund 2,2 Mio. € in Barmitteln entrichtet. Die dem Erwerb direkt zurechenbaren Aufwendungen in Höhe von 0,3 Mio. € wurden in 2019 in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Eine steuerliche Abziehbarkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts ist nicht gegeben. Die anzusetzenden immateriellen Vermögenswerte beziehen sich im Wesentlichen auf Technologien und Kundenbeziehungen.

Der Geschäfts-oder Firmenwert entfällt auf Synergien, etwa aus der Integration des erworbenen Unternehmens in das globale Vertriebsnetzwerk des Konzerns, sowie die Erweiterung des Produktportfolios der beiden Sparten und weitere nicht separierbare immaterielle Werte, wie z. % das Know-how des Mitarbeiterstamms. Die Zuordnung erfolgte auf Basis des erwarteten Synergiepotenzials zu etwa 60% auf die Sparte Bioprocess Solutions und zu etwa 40%auf die Sparte Lab Products & Services.

Im Rahmen der Akquisition wurde dem Inhaber der nicht-beherrschenden Anteile das Recht gewährt, die verbleibenden Anteile an Biological Industries in mehreren Tranchen bis 2027 ebenfalls an den Konzern zu veräußern. Für die hieraus resultierende Verpflichtung Anteile zu erwerben hat der Konzern im Erwerbszeitpunkt finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 61,0 Mio. € erfasst. Der Konzern hat seinerseits das Recht, einen zusätzlichen Anteil von 20 % an dem Unternehmen innerhalb von drei Jahren nach dem Erwerbsstichtag zu erwerben.

Im Zuge der Transaktion wurden zudem die bisherigen nicht-beherrschenden Anteile an der bereits vollkonsolidierten Gesellschaft Sartorius Israel erworben, da diese von Biological Industries gehalten werden. Für den Erwerb dieser nicht-beherrschenden Anteile wurde im Rahmen der Kaufpreisermittlung für den Unternehmenszusammenschluss ein Betrag in Höhe von 6,9 Mio. € berücksichtigt. Der entsprechende Zahlungsmittelabfluss wurde in 2019 im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Die aufgrund der Put Option der nicht-beherrschenden Gesellschafter über diese Anteile zuvor bilanzierte finanzielle Verbindlichkeit wurde im Erwerbszeitpunkt in die Gewinnrücklagen umgegliedert.

Erwerb ausgewählter Life-Science Geschäfte von Danaher

Am 30. April 2020 hat der Konzern die Übernahme ausgewählter Life-Science-Geschäfte der Danaher Corporation nach Erhalt der erforderlichen Kartellfreigaben vollzogen. Erworben wurden die zu den übernommenen Geschäften gehörenden Vermögenswerte sowie Verbindlichkeiten im Wesentlichen im Wege von Asset Deals. Im Zuge der Transaktion sind rund 300 Mitarbeiter auf den Konzern übergegangen.

Die vom Konzern erworbenen Geschäfte, die 2019 einen Umsatz von ca. 170 Mio. US$ erzielten, umfassen verschiedene Labor-und Bioprozess-Technologien, die die Aufstellung beider Sparten des Konzerns komplementär ergänzen. Das verbreiterte Angebot unterstützt die Kunden noch umfassender bei der Entwicklung von Biotech-Medikamenten und Impfstoffen sowie bei der sicheren und effizienten Produktion solcher Arzneien. Sartorius baut damit seine Marktpositionen im Gebiet Bioanalytik sowie in wichtigen Bereichen der Herstellung von Biotech-Medikamenten aus.

Das FortéBio-Geschäft zur markierungsfreien Analyse von Biomolekülen beinhaltet innovative Geräte zur Proteinanalyse, Biosensoren und Reagenzien, die in der Wirkstoffforschung eingesetzt werden und in das Bi-oanalytik-Portfolio der Sparte Lab Products&Services integriert werden. Die Produkte basieren auf der patentierten Biolayer-Interferometrie-Technologie und führen Echtzeitanalysen verschiedener biomolekularer Interaktionen durch. Weltweit sind rund 200 Mitarbeiter in den Produktionsstätten in Fremont, Kalifornien, USA, und Shanghai, China, sowie an diversen Vertriebsstandorten weltweit tätig.

Mit den ebenfalls erworbenen Chromatographie-Systemen und -Gelen erweitert Sartorius das Portfolio seiner Bioprocess-Solutions-Sparte im Downstream Processing-Bereich. Das Geschäft adressiert einen zentralen Schritt in der Aufarbeitung von Biopharmazeutika und umfasst sowohl Mehrweg- als auch Einwegtechnologien, Säulen und Gele. Die Aufstellung im Downstream Processing wird zusätzlich gestärkt durch weitere ausgewählte Produktgruppen aus den Bereichen Edelstahl-Hohlfaser- und Einweg-Crossflowfilter-Systeme und -Flowkits. Die verschiedenen Einheiten beschäftigen an ihren Standorten in Portsmouth, Großbritannien, Cergy, Frankreich, Ann Arbor, Michigan, USA, und Hopkinton, Massachusetts, USA, zusammen rund 100 Mitarbeiter.

Der Kaufpreis für die erworbenen Geschäfte in Höhe von etwa 777,4 Mio. € wurde in Barmitteln entrichtet. Die dem Erwerb direkt zurechenbaren Aufwendungen in Höhe von 4,8 Mio. € wurden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Aufgrund der Größe und Komplexität des Erwerbs ist die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und Schulden sowie des Kaufpreises, welcher üblichen Kaufpreisanpassungsklauseln unterliegt, derzeit noch nicht abgeschlossen. Die Kaufpreisallokation wurde daher vorläufig – auf Basis der verfügbaren Erkenntnisse des Managements – vorgenommen. Es wurden dabei folgende Wertansätze berücksichtigt:

 Vorläufige Kauf-
preisallokation
in Mio. €
Sonstige Immaterielle Vermögenswerte428,2
Sachanlagen13,8
Vorräte39,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen0,1
Sonstige Vermögenswerte2,2
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente6,8
Latente Steuern – netto0,0
Finanzverbindlichkeiten–5,7
Sonstige Verbindlichkeiten–18,7
Erworbenes Nettovermögen466,1
Kaufpreis777,4
Geschäfts- oder Firmenwerte311,3

Der Geschäfts-oder Firmenwert spiegelt erwartungsgemäß insbesondere die Erweiterung des Produktportfolios für Kunden der biopharmazeutischen Industrie, Synergien sowie weitere nicht separierbare immaterielle Werte, wie etwa das Know-how des Mitarbeiterstamms wider. Aufgrund der Transaktionsstruktur geht der Konzern davon aus, dass der erworbene Geschäfts- oder Firmenwert steuerlich weitgehend abzugsfähig sein wird. Die anzusetzenden sonstigen immateriellen Vermögenswerte werden sich nach heutiger Erkenntnis insbesondere auf Technologien, Kundenbeziehungen und Marken beziehen.

Zur Finanzierung der Akquisition der Life Science Geschäfte wurde im Oktober 2019 eine Brückenfinanzierung mit BNP Paribas Fortis SA/NV abgeschlossen. Diese Finanzierung stellte dem Sartorius Konzern zum Zeitpunkt des Abschlusses der Akquisition den für die Transaktion benötigten Finanzierungsspielraum zur Verfügung. Diese Finanzierung besteht zum 30. Juni fort und steht dem Konzern langfristig bis November 2021 zur Verfügung. Das Wechselkursrisiko der Akquisitionsfinanzierung wurde über den Kauf von Devisenoptionen mit einem Nominalbetrag von 750 Mio. US-Dollar abgesichert. Die Wertänderungen der Optionen in Höhe von +4,7 Mio.€ seit dem 31. Dezember 2019 wurden im ersten Halbjahr 2020 ergebniswirksam erfasst.

Die erworbenen Geschäfte sind mit Wirkung vom 1. Mai 2020 in den Halbjahresabschluss mit einbezogen worden. Sie haben hierzu einen Umsatz von rund 22,9 Mio. EUR beigetragen, die hierauf entfallende operative Ergebnismarge lag in etwa auf dem Niveau des Gesamtkonzerns. Die Auswirkungen auf den Halbjahresabschluss unter der Annahme einer Einbeziehung bereits zum 1. Januar 2020 können – insbesondere aufgrund der Transaktionsstruktur als Assets Deals sowie der Auswirkungen der Corona-Pandemie – nicht zuverlässig ermittelt werden.

6. Finanzinstrumente

Die folgende Tabelle stellt die Buch- und beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente des Konzerns zum 30. Juni 2020 und zum 31. Dezember 2019 nach IFRS 9 dar.

 Kategorie gem. IFRS 9Buchwert 30. Juni 2020 in Mio. €Beizulegender Zeitwert 30. Juni 2020 in Mio. €Buchwert 31. Dez. 2019 in Mio. €Beizulegender Zeitwert 31. Dez. 20191 in Mio. €
Beteiligungen an nicht-konsolidierten TochterunternehmenN/A11,111,111,011,0
FinanzanlagenEigenkapitaltitel zum beizulegenden Zeitwert bewertet (erfolgswirksam)4,44,44,44,4
FinanzanlagenSchuldtitel zum beizulegenden Zeitwert bewertet (erfolgswirksam)10,710,710,710,7
Finanzielle VermögenswerteZu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet3,93,93,93,9
Derivative Finanzinstrumente in Sicherungsbeziehung1N/A0,00,00,00,0
Finanzielle Vermögenswerte (langfristig) 30,130,130,030,0
Aktivischer Saldo aus Fertigungsaufträgen (Vertragsvermögenswerte)N/A5,15,18,58,5
Forderungen aus Lieferungen und LeistungenZum beizulegenden Zeitwert bewertet (erfolgsneutral)106,1106,138,338,3
Forderungen aus Lieferungen und LeistungenZu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet186,7186,7255,9255,9
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
 297,8297,8302,7302,7
Forderungen und sonstige
Vermögenswerte
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet24,724,719,519,5
Derivative FinanzinstrumenteZu Handelszwecken gehalten0,00,00,70,7
Derivative Finanzinstrumente in Sicherungsbeziehung1N/A6,16,11,51,5
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
(kurzfristig)
 30,730,721,621,6
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet190,7190,754,454,4
FinanzverbindlichkeitenFinanzielle
Verbindlichkeiten zu
Anschaffungskosten
1.780,21.761,2991,11.000,3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
Finanzielle
Verbindlichkeiten zu
Anschaffungskosten
135,9135,9141,1141,1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen | erhaltene Anzahlungen (Vertragsverbindlichkeiten)
N/A106,1106,184,084,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
 242,0242,0225,2225,2
Derivative Finanzinstrumente in Sicherungsbeziehung1N/A0,40,41,11,1
Sonstige finanzielle VerbindlichkeitenFinanzielle
Verbindlichkeiten zu
Anschaffungskosten
159,6159,9106,7106,6
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 160,0160,3107,8107,7

1 Die Zahlen der Vergleichsperiode wurden aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation von Biological Industries angepasst.
2 Die Beträge enthalten jeweils auch den nicht designierten Teil der Derivate in Höhe von insgesamt - 2,0 Mio. € (31. Dezember 2019: - 1,8 Mio. €)

 

Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente wurden grundsätzlich basierend auf den am Bilanzstichtag verfügbaren Marktinformationen ermittelt und sind einer der drei Hierarchiestufen von beizulegenden Zeitwerten gemäß IFRS 13 zuzuordnen.

Finanzinstrumente der Stufe 1 werden auf Basis quotierter Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten bewertet. Innerhalb der Stufe 2 wird die Bewertung der Finanzinstrumente auf Basis von Faktoren, die aus beobachtbaren Marktdaten ableitbar sind, oder anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente durchgeführt. Finanzinstrumente der Stufe 3 werden auf Basis von Inputfaktoren, die nicht aus beobachtbaren Marktdaten ableitbar sind, bewertet.

Die zum Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert angesetzten Derivate in Form von Devisentermingeschäften wurden jeweils auf Basis notierter Devisenkurse und am Markt erhältlicher Zinsstrukturkurven bewertet (Stufe 2).

Die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzanlagen werden auf Basis der jüngsten am Bilanzstichtag verfügbaren verlässlichen Wertindikation, beispielsweise auf Basis der jüngsten durchgeführten Finanzierungsrunde oder unveränderter Anschaffungskosten, bewertet.

Die Ermittlung der anzugebenden beizulegenden Zeitwerte für die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten finanziellen Verbindlichkeiten (insbesondere Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und aus Schuldscheindarlehen) erfolgte auf der Basis der Marktzinskurve unter Berücksichtigung aktueller (indikativer) Credit Spreads (Stufe 2).

Die anzugebenden beizulegenden Zeitwerte der übrigen finanziellen Vermögenswerte und Schulden entsprechen aufgrund ihrer überwiegend kurzen Restlaufzeit oder unveränderten Anschaffungskosten annähernd ihrem Buchwert. Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben.

Umgliederungen zwischen den Hierarchiestufen werden zum Ende der Berichtsperiode erfasst, in denen die Änderung eingetreten ist. In der Berichtsperiode gab es keine Übertragungen zwischen den Stufen.

7. Nahestehende Personen und Unternehmen

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Konzerngesellschaften stehen in Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen im Sinne von IAS 24. Dies betrifft insbesondere Geschäfte mit nicht konsolidierten Tochterunternehmen. Diese Transaktionen werden grundsätzlich zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.

In der Berichtsperiode wurden Umsatzerlöse in Höhe von 0,9 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €) mit diesen Unternehmen erzielt, es bestanden Forderungen aus Darlehen sowie Lieferungen und Leistungen in Höhe von 11,7 Mio. € (4,7 Mio. €). Mit einem verbundenen Unternehmen besteht ein langfristiger Dienstleistungsvertrag, in der Berichtsperiode sind dafür im Konzernabschluss Aufwendungen in Höhe von 5,4 Mio. € (3,7 Mio. €) angefallen.

Zu weiteren Ausführungen auch im Hinblick auf nahestehende Personen wird auf den Geschäftsbericht 2019 (S. 162) verwiesen.

8. Sonstige Angaben

In der Zwischenberichtsperiode waren keine Wertminderungen von Vermögenswerten zu erfassen. Wertminderungstests sind insbesondere jährlich beim Goodwill und bei Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer durchzuführen.

In der Berichtsperiode hat die Gesellschafterversammlung der Sartorius AG eine Dividende in Höhe von 24,3 Mio.€ beschlossen, von denen 12,0 Mio.€ auf Stammaktien und 12,3 Mio.€ auf Vorzugsaktien entfällt. Die Dividende wurde nach dem 30. Juni 2020 gezahlt.

Der Vorstand hat den verkürzten Konzernzwischenabschluss am 20. Juli 2020 zur Veröffentlichung freigegeben. Eine prüferische Durchsicht des 6 -Monatsberichts seitens des Konzernabschlussprüfers ist erfolgt. Die Zahlen des Einzelquartals Q2 in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Gesamtergebnisrechnung waren nicht Bestandteil dieses Reviews.

9. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Bis zur Beendigung der Aufstellung des Zwischenabschlusses haben sich keine wesentlichen Ereignisse ergeben.

 

 

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

An die Sartorius Aktiengesellschaft, Göttingen

Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss – bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung und Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie Angaben zum verkürzten Konzernzwischenabschluss – und den Konzernzwischenlagebericht der Sartorius Aktiengesellschaft, Göttingen, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2020, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach dem International Accounting Standard IAS 34 „Zwischenberichterstattung“, wie er in der EU anzuwenden ist, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit IAS 34 „Zwischenberichterstattung“, wie er in der EU anzuwenden ist, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit IAS 34 „Zwischenberichterstattung“, wie er in der EU anzuwenden ist, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.

 

Hannover, den 21. Juli 2020

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

 

Dr. Tonne
Wirtschaftsprüfer


Thiele
Wirtschaftsprüfer

 

 

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung zum 30. Juni 2020 ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Göttingen, den 21. Juli 2020

Sartorius Aktiengesellschaft
Der Vorstand

Dr. Joachim Kreuzburg

Rainer Lehmann

Dr. René Fáber

John Gerard MacKay